Jahrzehnte prägte die Kleinbahn das Stadtbild Plettenberg´s
Die Plettenberger Straßenbahn AG diente seit 1896 dem Personen- und Güterverkehr in der westfälischen Stadt Plettenberg im Märkischen Kreis. Sie nannte sich ab 30. Juni 1942 Plettenberger Kleinbahn AG.
[…So bemühten sich die Stadtverwaltung und einige Fabrikbesitzer um eine bessere Anbindung des Stadtkerns und weiterer Ortsteile an das Schienennetz. Sie gründeten daher am 10. Juli 1895 die Plettenberger Straßenbahn-Gesellschaft. Diese eröffnete am 20. April 1896 eine meterspurige Kleinbahnstrecke, die vom Staatsbahnhof im nördlichen Stadtteil Eiringhausen auf der Straße vier Kilometer weit ins Zentrum der Stadt führte.
Zunächst wurde nur der Güterverkehr bedient, aber ab 25. Mai 1896 auch der Personenverkehr, der zunächst auf der Südseite der Staatsbahn am Hotel Ostermann begann; seit dem 10. Juni 1896 lag der Endpunkt vor dem Empfangsgebäude auf der Nordseite und die Kleinbahnzüge, die von Dampflokomotiven gezogen wurden, mussten die Gleise der Staatsbahn kreuzen. Erst am 27. März 1907 endete dieser Zustand, und die Personenzüge begannen auf der Südseite der Staatsbahn in einem Bereich, in dem sich zunächst die Rollbockgruben befunden hatten. Diese waren zuvor durch einen neuen Anschlußbahnhof östlich der Bachstraße im Gebiet Bannewerth mit Rollwagenrampen (gleichzeitig Umstellung vom Rolbock- auf Rollwagenbetrieb) ersetzt worden…]
Die 1896 in Betrieb genommene „Stammbahn“ (Bild 1)erhielt 1903 eine 2 km lange Zweigstrecke ins Elsetal und eine weitere 4 km lange durch das Oestertal. Daran schloß sich noch eine 2 km lange Privatbahn von Oesterau bis Wiesenthal an. Diese Strecken dienten einmal dem Güterverkehr der Industriebetriebe, die sich bald mit mehr als 60 Anschlußgleisen beteiligten, und dem Personenverkehr in der weitverzweigten Stadt.
Personenverkehr
Der anfangs geringfügige Personenverkehr hatte im Lauf der Jahre mehr an Bedeutung gewonnen. So kam im Jahr 1941 für die Personenbeförderung auch ein fabrikneuer diesel-elektrischer Triebwagen zum Einsatz. Das deutet darauf hin, dass man inzwischen die Absicht aufgegeben hatte, das insgesamt zwölf Kilometer lange Netz zu elektrifizieren, wie es seit den 1920er Jahren geplant war.
Obwohl schon seit Mai 1932 zusätzlich Omnibusse im Raum Plettenberg eingesetzt worden waren, hielt man zunächst am Vorrang des Schienenverkehrs fest.
Nach 1950 zeigten die Fahrpläne aber immer mehr Busfahrten parallel zur Schiene; sie verkehrten am Ende der 1950er Jahre zwischen dem Bahnhof Plettenberg und Holthausen teils im Halbstundentakt, teils alle zwanzig Minuten. Schließlich wurde der restliche Personenverkehr auf der Schiene am 31. Dezember 1958 vollständig eingestellt und durch Omnibusse übernommen.
Güterverkehr
Von allen Teilen des Streckennetzes führten Gleise in die zahlreichen großen und kleinen Industriebetriebe der Stadt; im Jahre 1940 war das Maximum mit 71 Gleisanschlüssen erreicht. Diese große Zahl zeigt die enorme Bedeutung des Güterverkehrs für die Plettenberger Straßenbahn. Grundsätzlich änderte daran auch die Tatsache nichts, dass ab 8. Juli 1915 parallel zur Kleinbahn eine normalspurige Staatsbahn vom Bahnhof Plettenberg zum Bahnhof Oberstadt und weiter nach Herscheid eröffnet worden war. Neben dem neuen Staatsbahnhof Oberstadt entstand der zweite Übergabebahnhof der Kleinbahn zur Staatsbahn.
Das führte zwar zu einer Verringerung der Beförderungslänge von Gütern auf den Kleinbahnstrecken, aber trotzdem erwirtschaftete die Straßenbahngesellschaft – außer im Jahr 1932 – stets einen Gewinn. Negativ wirkte sich dagegen die Notwendigkeit aus, die Güter auf die schmalspurigen Kleinbahnfahrzeuge umzuladen oder Staatsbahnwagen mit Rollböcken, ab 1903 mit Rollwagen weiterzubefördern. Ferner behinderten sich die Züge in den engen Ortsstraßen mit dem wachsenden Kraftfahrzeugverkehr gegenseitig. Dieser Umstand führte dazu, dass sich die Stadt Plettenberg gegen eine nachhaltige Verlängerung der Konzession aussprach, deren Ablauf nach sechzig Betriebsjahren bevorstand.
So kam es im Jahr 1961 zur weitgehenden Einstellung des Güterverkehrs. Am 1. März endete der Betrieb auf der Elsetalbahn und am 23. Mai auf der Oestertalbahn. Am 26. April 1962 kam auch das Ende der Stammbahn; offizieller Einstellungstag war der 17. Juli 1962. Danach wurden zahlreiche Kunden noch bis 1974 durch Straßenroller und Lastkraftwagen bedient, die von den Bahnhöfen Eiringhausen und Plettenberg Oberstadt ausgingen.
Nach der Fusion der Kraftverkehr Mark Sauerland GmbH (MS), der Kreis Altenaer Eisenbahn AG (KAE), der Iserlohner Kreisbahn AG (IKB) und der Plettenberger Kleinbahn AG (PKB) zur Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) wurden die Güterverkehrsaktivitäten der KAE und der PKB in das Tochterunternehmen Märkische Eisenbahngesellschaft (MEG) ausgelagert.
Diese bedient vom Bahnhof Plettenberg noch ein etwa 1000 Meter langes normalspuriges Streckenstück zum Umschlagzentrum Plettenberg Mitte mit einer eigenen Diesellok. Bis 1972 erfolgte die Bedienung mit der verbliebenen schmalspurigen Diesellok, nach Anschaffung einer normalspurigen Lok wurde das Meterspurgleis ausgebaut.(Text: tlw. Wikipedia)
Der Tipp:
Bei der MME in Hüinghausen kann man das Buch „Die Plettenberger Kleinbahn“ von Wolf Dietrich Groote erwerben.Es enthält jede Menge Info´s und Bilder.
http://www.sauerlaender-kleinbahn.de
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© M.Schmellenkamp
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Hallo, sehr gute Seite, allerdings bräuchte ich auch eine kleien Info. Wann wurde der Abschnitt Plettenberg – Eiringshausen eingestellt? Ich weiß nur, dass zwei Linien Ende 1958 eingestellt wurden, nur die Strecke nach Eiringshausen finde ich nicht =(
Liebe Grüße =)
als Kind habe ich schon kleine steinchen auf die gleise gelegt!!damals wohnten wir in kückelheim..eine schöne Erinnerung,die haften bleibt.
Hallo,
sehr gute Seite, besonders die Fotos sind gelungen. Da hat auch der Eisenbahnhistoriker, der nicht aus der schönen Gegend stammt, eine super Erinnerung über eine Bahnlinie, über die viel geredet wird, dem DEV sei Dank.