Plattdeutsch-Lexikon

Sauerländer Plattdeutsch-Lexikon – Ein plattdeutsches Lexikon, mit Wörtern, Redewendungen, Liedern und vieles mehr…

Hier entsteht das wohl größte „Sauerländer Platt“  Vokabel-Archiv!

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Hier finden Sie plattdeutsche Gedichte des Plettenberger´s Friedrich Wilhelm Bröcker

A:  
Ärpel, Ääpel Kartoffeln
anbölken laut beschimpfen, anschreien — „Hat der Alte gestern wieder gebölkt.“
Ääs, Äase Arsch, auch: Im Ääse bedeutet „Ist kaputt“
   
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B:  
Balken, der Dachboden, Speicher — „Häng die Schützenfestfahne aussem Balken.“
beömmeln sich über jemanden oder etwas amüsieren —
  „Über euren Menne könnt ich mich immer wieder beömmeln.“
betuppen betrügen — „Der Tünnes wollte mich glatt um 2 Mark betuppen.“
Beie (…süpen) Bier (…trinken)
Berch Berg, Wald, “ Ich fahr mim Tregga in Berch“
Blagen Kinder (meist Mehrzahl) — „Sach den Blagen, se solln nich son Krach machen.“
Bollerkopp ungehobelter lauter Zeitgenosse
Bömsken Bonbon, Süßigkeiten
bölken schreien
Butter Butterbrot, auch Bütterkes genannt
Bumms, der große Schusskraft beim Fußball — „Der neue Stürmer hatten Riesenbumms auffen Schlappen
bürseln ist, wenn sich z.B. Wildschweine durch die Wiese buddeln
   
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C:-  
   
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D:  
dicke a) Ausdruck für betrunken sein
dicke b) im Sinne von reichlich — „Fünf Mann passen dicke innen Käfer.“
dröge/droige trocken, und auch langweilig
Driete Dreck, Schmutz
dulle Verückt, z.B „dulle inne Birne“ bedeutet Doof im Kopf
   
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E:  
Echen rüm Außen rum ( gehen)
Ette Kosename für Frau/Freundin
   
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F:  
fickeerich ungeduldig sein, nervös
fisseln leichter Regen
Fläppe (ziehen) langes, oder auch doofes Gesicht ziehen
Foffo Geschwindigkeit — „Der kam mit nem Foffo umde Kurve geschmiergelt.“
fuckeln/prockeln werkeln, tüfteln, fummeln
friemeln zusammenflicken, „Der friemelt noch immer seinen ollen Käfer zusammen.“
   
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G:  
gezz Ausssprache von „jetzt“
Graupe, die Versager im Sport
groggi müde, erschöpft sein — „Karl hatten ganzen Tach im Garten herumgewullackt,
  gezz isser groggi.“
gleunich Kontaktfreudig, offen
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H:  
Hauner Hühner
Heiermann, der ein Fünf-Mark Stück
Hitte Ziege
Huilbesme der Staubsauger ( Zusammengesetzt aus „Heulen“ und „Besen“ also Heulbesen !!
Hotten Quark
Hörnertee auf Schützenfesten sehr beliebte Kräuterlikör [auch Hörnerbrause oder Hörnerwhisky]
Huppel kleiner Berg
   
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I: –  
   
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J: –  
juckeln schleichen, fahren
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K:  
Kappes Weißkohl – „Wer im Sommer Kappes klaut, hat im Winter Sauerkraut“
Kauken Kuchen
käbbeln zanken, streiten
Käue Kühe
Kerr drückt Erstaunen aus — „Kerr, hat der sich gestern einen hinter die Binde gegossen.“
krosen im Garten: durchharken; und sonst: wühlen….?
Krösken ein Verhältnis haben
Killefitt Unsinn, dummes Zeug ,“Mach ja kein Killefitt, ich verlaß mich auf dich.“
klamüsern basteln, schrauben, herum „fummeln“
Klotschen Holzschuhe
Kloppen Schlagen, Hauen, reinschlagen ( mit dem Hammer)
Klöten Hoden, Eier
Klüngelskerl fahrender Schrotthändler, Lumpensammler
Klümchen, Klümken Bonbon
Klüüsen Augen
Knifte Butterbrot, Stulle, Karo
Knist (haben) Ärger haben
Knieste Dreck, Schmutz, z.B. „Junge, wass hasse denn da widda fürne Kniste anne Buchse, hääh?“
Knütterkopp Unzufriedener, Miesepeter
knüddeln etwas zusammendrücken, oder auch ungebügelte Wäsche ist „knüddelich“
Kopp Kopf
Kötte Bettler, Halunk, Schmierfink ( auch ->Köttenschwein)
Kuddelmuddel Unaufgeräumt, Chaos
   
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L:  
Latüchte Lampe
lunterig müde, abgespannt, schlapp; besonders nach anstrengender Arbeit oder kurz vor einer Grippe
lurich schlapp, müde, kränklich
lüttich von schlechter Qualität; schlecht verarbeitet
   
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M :  
Mauken (Schweiss)Füße — „Tu endlich deine Mauken vom Tisch.“
Melm/melmen Staub, Rauch, Qualm; stauben, rauchen, qualmen
Merlke Milch
miegen Pinkeln, “ Ich geh ma miegen, woll!“
Moggen Ärmelbündchen
Mokke Dreck
Moie Müde
Muhle Mund, Maul, „Halt de Muhle…“
   
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N:  
Nuckelpinne altes Auto
Nierteln Brennesseln
niggeln, niggelich Neugierig sein
nürteln, nürtelig schimpfen, trotzig sein
Nürsel Stiel vom Apfel , auch -> Kopf
nörgeln, nörgelig Bockig sein, herummosern
   
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O:  
oppe sein aufgebraucht, kraftlos
Oschi großer Gegenstand
   
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P:  
peesen schnell rennen oder fahren
Pinörkel kleines Teil, Haken, oder ähnliches
Pimpernellen (kriegen) zuviel kriegen, die Nase vollhaben
Pirk Verschlag, STall
Pohlbürger Jemand, dessen Familie schon seit Generationen an einem Ort wohnt
Pocke dicker Bauch, oder auch Fussball
Plempern etwas verschütten
Plörre/Plempe trübe Flüssigkeit; warmes Bier (auch Murke, Sülte – dann aber nicht
  auf Getränk bezogen)
plästern stark regnen
Plörre abgestande Flüssigkeit, in negativen Sinne ( Dreckwasser ect.)
Pulle Flasche
Püüster Gewehr
prockeln kratzen, in etwas herumstochern
Pröleken halten ein Schwätzchen halten
   
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Q:  
Quasseln reden, unterhalten
Quase (Qwase) Dreck, Schmier
quackeln undeutlich, unsauber schreiben
   
   
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R:  
rantern Kinder, die längst schlafen sollten, verursachen immer noch laute Geräusche
rärteln ist, wenn viele durcheinander reden
rammdösig verrückt vor lauter Lärm und Gerede , „Von dem Gedudel wirste
  ja echt rammdösig.“
ramentern rummosern, Theater machen
Rüeern Hund(e)
röppen feste ziehen, hin- und herbewegen
rümestrote übersetzt = Straße räumen, gemeint ist Feierabend machen, etwas zu Ende
  bringen
rürseln ist wenn mann eine Schicht vom Boden eines Gefässes kratzt/löst
Riebekauken Reibekuchen
   
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S:  
Siuerlänner, Suerlänner Sauerländer
Schaue Schuhe ( dritige Schaue= Dreckige Schuhe )
Schuwekaar Schubkarre
Schluffen a) Pantoffel
Schluffen b) Breitreifen, „Hat sich jetzt 195er Schluffen auffe Felgen gezogen.“
Schirnepiepen Schienbeine
Schlunz, der unsauber aussehende, gammelig gekleidete Person
Schmacht, der Hunger, Kohldampf
Schmackes Elan, Schwung
Schmahse Dreck
schnäbeln küssen
schniggen Schneien
schnuppe/schnurzpiepe egal sein, „Ist mir schnurzpiepe, wie du das schaffst.“
Schochen Beine, hauptsächlich Fußballerbeine
schröggeln (an-) anflämmen, anbrennen
schwatt schwarz
Spirenzken Unagemessenes Tun — „Hör endlich mit den Spirenzken auf.“
stramm betrunken
Sterkelbeern Stachelbeeren
strunkelig leicht angetrunken
stochen den Ofen “ stochen“ ‚( anheizen), oder auch mit dem Auto schnell
  fahren, z.B“ Mann was stocht der wieder de Strasse runter“
Sültemaus Sauerkraut
   
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T:  
Tacken ein kleines Stückchen mehr
Tellemann Telegrafenmast
Tinnef Mist, Unsinn
Twärs schlecht gelaunt
   
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U:-  
   
undönig ungeduldig, gereizt
ümmeln qualmen,Rauchen, “ watt ümmelt der olle Trecker widda !“
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V:  
Verdorri feine Umschreibung für verdammt, „Verdorri noma, gezz hab ich mich schon wieder verhaun.“
Vertelleken Erzählung, Annekdote
   
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W:  
waahne sehr, „es ist wahne lange hell“
Wallachei rückständige, unwegsame Gegend — „Wie sind mittem Tregga durche Wallachei gefahren.
wacker schnell, sofort
wämmsen sich prügeln, hauen, oder auch: den Nagel ins Brett wämmsen
woll Allerweltswort, eines der meistgesprochenen Wörter im Sauerland,
wonnich ähnlich dem Wort „woll“, damit wird oft ein SAtz beendet, wie „oder“ oder „Stimmts?“
   
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X:-  
   
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Y:-  
   
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Z:  
   
zemmelich unordentlich, zersaust
Ziepeln Zwiebeln
zugange sein gerade mit etwas beschäftigt sein — „Hat er sein Auto schon gewaschen?
  Nein, er is noch zugange.“
   
   

Auch beim Plattdeutsch-Lexikon ist mitmachen ausdrücklich erwünscht, daher:
Wer das Lexikon mit Vokabeln ergänzen kann, möge hier direkt ein Kommentar abgeben, oder mich über die Kontakt-Seite kontaktieren…

 

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Redewendungen:

Wat dau et — Was macht ihr ?

nahm/naam Hüseken goon — zur Toilette gehen (gemeint:Plumsklo an der Hausecke)

Wem gehörste? — Frage der Älteren an Kinder, welcher Familie sie angehören.

luer, luer, luer…. — Schimpfen, genau so wie auf Hochdeutsch „Leute, Leute, Leute“

Ich muss derl –Ich muss mich hinlegen ( aufs Ohr)

Ich geh jetzt da liegen — Ich gehe jetzt schlafen

Tritt dropp, sachte Rentrop, lachen Haut dropp und trat dropp – Tritt drauf, sagte der Rentrop, legte nen Hut drauf, und trat drauf

Sauerländische Grammatik:

Das „R“ wird im Auslaut betonter Silben durch gleitendes „A“ ersetzt.
Gleichzeitig wird der Vokal gelängt.
dort — doat
Wurst — Wuast

Das „G“ im Silben Auslaut wird als „CH“ gesprochen.
steigt — steicht
Katalog — Kataloch
Tag — Tach
Genug — genuch

Neben obigen Aufweichungen gibt es auch Verhärtungen.
das — datt
Kopf — Kopp
Häuschen – Häusken

Willichnich – Will ich nicht
Maggichnich – Mag ich nicht
Kannsenich – Kannst du nicht
und so weiter…

Artikel werden an Verhältniswörter oder Bindewörter angehängt.
anne Füße
ummen Hals
vonne Socken sein
weile Gegend da schöner ist

Der Genetiv existiert im Sauerland eigentlich so nicht.
Meines Bruders Haus — Mein Bruder sein Haus, noch besser — ihm sein Haus
wessen — wem sein
dessen — dem sein

Das Wort „am“ vor einem Verb drückt wie die englische „ing“-Form aus, dass eine Handlung andauert.
Es ist am plästern
Wir waren noch am pennen

„Dafür“, „davon“ und „dazu“ werden auseinander gezogen.
davon hast du gar nichts — da haste garnix von
dafür kann er nichts — da kann er nix für

Für-/Eigenschaftswörter werden oft nicht gebeugt.
Zieh dir mal en sauber Hemd an
Im Urlaub hatten wir schlecht Wetter
Wat unser Mutter sagt, wird gemacht

Pronomen nach einem Verb werden direkt ans Verb angehangen und verkürzt.
da must du jetzt — da musse gezz
Kannst du das mal machen? — Kannze datma machen?
Das kriegst du nicht — Dat krissenich
Da sagst du was — Da sachste wat

Kausalsätze werden ungern mit „weil“ und „dem“ eingeleitet.
Ich habe kein Bier geholt, denn ich wußte nicht, daß ihr kommen würdet. — Ich hab kein Bier geholt,
ich wußte ja nicht, datter kommt.
Er hat die Stelle als Meister bekommen, weil er die besten Zeugnisse hatte. — Er hat den Posten als Meister gekricht,
er hatte ja die besten Zeuchnisse.

„Platte“ (kuriose) Straßen,-/Ortsbezeichnungen in Plettenberg

obere Dorfstraße — Dohlennest
oberer Grafweg / Oesterweg — Pfützenkopp
Ende Silbergstrasse — Moppel´s Wiese
Beiese / Gansmecker Weg — Land der fliegenden Messer /
Klein-Chicago

Dönneckes oup Platt

DEI MISTHOUPEN

Stohlschmidts Wilhelm van Genkel har twej Jungens, Kaal un Ernst. Kaal was grade vam Komiß hejme kommen. Hei har twej Johre bie dern Pionejern edeint. Hei was Sprengmester ewurn un kannt sïëk dorümme im Sprengen un wat domet te daun hïat, bestens ut.

Dat Fröühjohr stund nu für de Dür, un Wilhelm matte sienen twej Jungens klor, dat dei groute Misthoupen echterm Kaustalle op et Land müche und met dïasem Transport süll muorgen, soubold dei Sunne opging, anefangen wären.

Dei beiden Jungens horten sïek dat an, un Kaal maket sïek sine Gedanken: Dei schwore Miste op et Land te schlïepen un te verdejlen was en döübels Plakkerigge. Hei was doch Spengmester bei dïern Zalsoten ewärst un har biem Komiß sou manchen Driethoupen utrejn esprenget, dat kümme doch met dïasem Misthoupen ouk sou maken. Met siener Sprengpatroune, dei hei von dern Pionejern har metgohen loten, müche dei ganze Houpen met ejnem Bous houge dürch de Luft fleigen un sïak dann rundsrümme schöün op et Land verdejlen.
Dei olle Stohlschmidts Wilhelm höt sïëk dat an, tüt noch en paarmol bedächtig an der Mutze un mejnt: „Junge, wann die dat gerött, dann frïäte ïëk Besmen mem Stial.“Kaal un Ernst sit nu Füer un Flamme. Et ejste meuten dei Diere ut dem Stalle. Me wejt jo nit, wat dei Detounatioun sou alles anrichen kann un ouk Mama un Papa got am besten sou lange taum Haarmanns Robert nïawen an, do kann nix passejern.

Gesagt – gedon. At nu alles ut dïam Huse was, puelt Kaal un Ernst en deip Luak in dïern Misthoupen, wou dei Patroune met der langen Zündschnour guat Platz finget. Dei Beiden kieket sïëk noch ejnmol ümme, dat ouk alles klor es, stïaket nu dei Zündschnour an, springet met ejnem Satz hingerm dicken Appelboum in Deckung. Dei Zwej seit noch, dat dat kleine Flämmken langsam op dïarn Misthoupen taufüchelt, … do … do gejt dei Dür vam Kaustall uapen un rut küemet dei Oma un well nom Hüsken, wat echterm Misthoupen stejt. Bie all derm Spektakel harnse dei Oma vergïärten. Sei raupet sou harre at se kunt: „Oma, Oma, Oma …“ – ower Oma höt nix, sei es alt lange en bïatchen douf op en Oohren un humpelt widder op dat Hüsken tau, maket dei Dür uapen un settet sïëk in aller Ruhe op en Pott. … In dïersem Moment gïert et en Knall, at wann et Gewitter dreimol ineschlohen här. Dei Misthoupen flüget dürch de Luft, un fürn Ougenblick es et allen schwat fürn Ougen.
At sïëk dei Damp nu langsam vertüht, blit für Kaal un Ernst blous ejn Gedanken: ‚Wou es dei Oma?‘ – Dürch dei Detounatioun stejt dat Hüsken schejf in der Landschaft, un met ejnem Satz sit dei Jungens dobie. Dei Dür gejht oupen, dei Oma krüpet dorut un reupet: „Oh Jungens, Jungens, wann iëk dern Fuat im Huse loten här, vie härn kejn Dak mej üwerm Koppe!“

von Fritz Sträter, Meinerzhagen

© Markus Schmellenkamp
www.alt-plettenberg.de

 

 

23 Antworten zu Plattdeutsch-Lexikon

  1. Hallo Markus,

    herzlichen Glueckwunsch zu der tollen Plettenbergseite.

    Mir sind gerade 2 begriffe eingefallen: Pruett = Kaffeesatz in Tasse und beoemmeln = kaputtlachen

    Werde mehr schicken, sobald mir wieder etwas einfällt.

    Herzliche Gruesse und noch einen schoenen Sonntag, Susanne

    P.S. Bist Du mit Schmellenkamps verwandt, die ein Moebelgeschaeft in Eiringhausen in der Reichsstrasse hatten? Ich kann mich auch noch an ein Café Schmellenkamp erinnern. Ist alles lange her ;-)

  2. Petra Reuter-Schmidt sagt:

    Ich bin gebürtige Sauerländerin (Balve), lebe aber schon seit 27 Jahren in München. Trotzdem gibt es einige sauerländer Wörter, die den Umzug nach Bayern überlebt haben. Nun hat mich meine Schwester daraufhin gewiesen, dass ich wohl den Ausdruck „Trammes“ benutzt habe,im Zusammenhang “ da hat sie ganz schön Trammes (Theater) gemacht“. Ist euch der Ausdruck bekannt? Noch ein Spruch meiner Mutter, den sie oft gesagt hat, wenn etwas schiefgegangen ist: „Friggen un hei maken is fake umsüss“ (Freien – d.h. jemandem den Hof machen -und Heu machen ist oft umsonst/vergebens“) Ob die Schreibweise richtig ist, weiß ich nicht, da seid ihr die Experten. Gruß aus München

  3. Thorsten Janke sagt:

    Hallo Markus,
    habe hier noch ein paar Ausdrücke für dein Lexikon:
    1. öllerich = unrund/uneben
    2. Buiterling = neu zugezogener Bürger ( Affeln ; ) )
    3. prattig sein = beleidigt sein
    4. oesig sein = böse sein
    5. riärteln = Karfreitagsbrauch-Die Kinder des Dorfes gehen vor Ostern mit Ratschen (Riärtel genannt) durch das Dorf und ersetzen so die Kirchenglocken.
    6. kungeln = tauschen/handeln
    7. Pöhle = Butterbrot
    8. schrappich = geizig
    9.(rein) wämmsen = reinschlagen/ treten = er wämmst den Nagel in den Balken/er wämmst den Ball ins Tor.

    Ich hoffe. du kannst damit etwas anfangen.

    Viele Grüße.
    Thorsten und Bettina Janke

  4. Michael Neumann sagt:

    Guten Abend!
    Dem wohl größten Platt-Lexikon ist aber böse die Luft ausgegangen – da läuft ja Wiki weiter vorn in der Spitze der Fortschritts…
    Schade eigentlich!
    Michael (Stiärt us Lünsche)

    • M.Schmellenkamp sagt:

      Hallo Michael,
      diese Internetseite wird von mir PRIVAT (!) als Hobby betrieben, und das seit ca. 12 Jahren. In diesem 12 Jahren habe ich schon sehr sehr viele Stunden in die Programmierung und Gestaltung dieser Internetseite investiert, monatlich finden Aktualisierungen und Ergänzungen statt, jedoch nicht in JEDEM Bereich. Die Besucherzahlen sprechen für sich. Wie bereits oben beschrieben ist JEDER herzlich dazu aufgefordert an diesem Plattdeutsch-Lexikon(und an dem Rest der Webseite) mitzuarbeiten. Bekomme ich keine Vokabeln kann ich auch nichts hinzufügen! Anstatt solcher Kommentare hätte ich mich darüber gefreut „Futter“ für das Lexikon zu bekommen.

  5. Graf, Erich sagt:

    Tach zusammen,
    ich auch ein Sauerländer und weiß nicht was “ Töürfeln“ ist. Es muß irgendwie
    was leckeres zum Essen sein. Könnt Ihr mir weiterhelfen?
    Das wäre schön und schon mal vielen Dank vorab.

    MfG
    E.Graf

  6. Martin Blech sagt:

    Hi, habe hier ein paar Worte, die im Laufe eines Gesprächs mit meiner Mutter häufiger vorkommen.
    der Droppen = der Tropfen Regen, es gab keinen Droppen Regen.
    Muckefug = Kornkaffee, Kaffee-Ersatz, früher auch Kinderkaffee genannt (Karo-Kaffee)
    Ich werde weiterhin gut zuhören.
    Grüße

  7. Karl-Hans Mayer sagt:

    Es fehlt das Wort „ZIPPE“
    Es steht für alle weiblichen Tiere, wird auc für Ziege verwwendet und auch als Schimpfwort für ein biisges Weib als „Olle Zippe“

  8. Mary sagt:

    Verdecke noggemol
    (= verdammt nochmal)
    Hümmeken
    (= Kartoffelschälmesser)
    Huilebespen
    (=Heulbesen, Staubsauger)

  9. Karin Lederer sagt:

    Hallo,
    eine schöne Seite. Mir fehlt das schöne Wort „Schnöggel“ oder: „Du bist ja ganz schön schnöggelig/schnöggelich!“ für die Leute, die fast nichts mögen (aufs Essen bezogen). Vielleicht könnt ihr das auch noch dazunehmen.
    LG Karin

  10. Laura sagt:

    Hallo zusammen,

    mir fielen beim Durchsehen noch drei Dinge auf, die zwar keine neuen Wörter sind, aber vielleicht Bedeutungsergänzungen:

    – „Kappes“ kenne ich aber auch als „Quatsch“ im Sinne von „Ist doch alles Kappes.“
    – „Plempern“ hieß bei uns nicht nur „verschütten“, sondern „verschwenden im weitesten Sinne, man konnte also auch z.B. Geld „verplempern“
    – „Tacken“ würde ich auch mit „Geld“ übersetzen, egal welcher Währung – „das kostet 80 Tacken“

  11. Bieke, Joachim Lennestadt sagt:

    HALLO,
    weiss jemand wie das Begrüssungdwort „Herzlich Willkommen “ oder ähnlich auf Platt hier im Sauerland heisst.
    Bin für jeden Hinweis dankbar.
    Vielen Dank.

  12. M. Hoffmann sagt:

    Hallo,
    Wispelchen = Wespe
    Eymen = Immen

    Nur habe ich ein nicht gefunden und das ist Honig. Weiss vielleicht wie Honig auf Platt heisst. Gerne aus dem Ort von Balwe. Bin da sehr dankbar wenn man es weiss!

  13. Bitte nicht lachen, es ist nur ein Versuch es richtig zu machen.
    Hochdeutsch: Posieren und Heu trocknen geschieht öfters umsonst.
    Platt: Frigen and Heudräugen geschaht mor umsüss.
    Können Sie das richtig in Platt schreiben?
    Ps Der unten

  14. Sgtrox sagt:

    Mir fehlt hier noch die Redewendung aus der Kindheit, die man nicht selten als Antwort bekam, wenn man verlauten liess, dass man durst hat. Und hier wohl noch den meisten Lesern leidlich bekannt sein dürfte:
    „Dann geh nach Frau Wurst! Die hat ein kleines Hünnecken, das pinkelt dir ins Münnecken!“

  15. Hallo
    Bin gerade auf der Suche nach einer Erklärung auf Eure Seite gestoßen.
    Das Wort niggelich bedeutet aber nicht neugierig. Es bedeutet griesgrämig, unduldsam. Datt is eene Niggel = Verschmitzt, clever schwer zu übersetzen.

    LG

  16. Andrea Vogt sagt:

    Hallo,

    mir fällt noch „wulaken“ein, das bedeutet etwa wirken, etwas machen.

  17. Schweins sagt:

    Das Wort „etterig“ wurde von meinen Eltern früher oft benutzt das Hochdeutsche Wort „verdriesslich“. Hab es so in Erinnerung, stimmt das?

  18. Karl Struck sagt:

    Hallo, Freunde der Sauerländer Sprache,
    bin Sohn einer Sauerländerin aus Hachen. Meine verstorbene Mutter benutze oft einen Ausdruck für Brötchen, den ich lange nicht verstanden habe.
    Beschuitken . Das Brötchen wurde beim Brotbacken ‚ beigeschossen, also nicht extra gebacken.
    Außerdem fällt mir ein:
    schlockern für langsam gehen
    echter für hinter
    liuter für immer/ lauter
    oin plecksken für ein Fleck ( nicht Schmutzfleck) kommt vor im Lied der heiligen Dreikönige: ek Kasper, ek sinn koin plecksken witt….

  19. Siegfried Blank sagt:

    Was ist “ Sürke aus der Haverkiste“
    Sauerländer Platt aus der Region Eslohe. Es handelt sich im Essbares im Winter.
    Mfg Siegfried Blank

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