Luftangriffe auf Plettenberg

Aufstellung der Luftschutzmaßnahmen und Fliegerangriffe
auf Plettenberg

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Original-Aufnahme einer Luftwarnmeldung im Jahre 1943

Luftangriffe auf die Stadt Plettenberg in der Zeit von 1939 bis 1945

Verfasser: Martin Zimmer
Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


1944

Nach den hier vorliegenden schriftlichen Aufzeichnungen sind vom 1.9. 1943 bis zum 31.8.1944 einhundertzweiunddreißig Unterrichtsstunden an Plettenberger Volksschulen durch Fliegeralarm ausgefallen.

Luftschutzstollen

1945

 Februar 1945

 Am 16.02. wird die 14-jährige Gisela Rothstein von Tieffliegern getötet. Frau L o h r , geb. Koster, aus dem Ortsteil Ohle/Papenkuhle wird auf der Eisenbahnfahrt nach Attendorn verwundet, verliert dadurch ein Bein.

Bisher erfolgten Angriffe durch Einzelflieger, jetzt erscheinen Fliegerverbände.

 Am 24.o2., 2o.15 Uhr, fallen im Ortsteil Ohle/Eiringhausen-Kaley an der Eisenbahnbrücke (Strecke Hagen-Siegen/Lennetal) Bomben.

 Am Sonntag, dem 25.02., muß der Gottesdienst in Plettenberg-Eiringhausen wegen Fliegeralarm ausfallen.

März 1945

Am o8.o3. – Bombenabwurf in Plettenberg. Im Zentrum der Stadt werden viele Schaufensterscheiben zerstört. Den ganzen Tag über Fliegeralarm.

 Am 14.03. fallen auf Pl.-Eiringhausen 8 Bomben. Das Haus des Werk­meisters Müller in Eiringhausen-Kahley wird völlig zerstört. Dabei kamen das Ehepaar Müller, Herr Heinrich Schürmann und Doris Scherer ums Leben.

 Am 15.o3. Großangriff auf Hagen. Am 18.o3. Hochalarm

 19.o3. – Bombenangriff – 2 Häuser zerstört (Schuster Mühlhof und Otto Vieregge) – 7 Familien obdachlos – Gleichzeitig werden im Ortsteil Plettenberg-Siesel (Lennetal) mehrere Häuser getroffen (Elektrizitätswerk!)

21.03.- Frühlingsanfang – Bombenangriff auf den Bahnhof Plet­tenberg/Ortsteil Eiringhausen – 6 Häuser in Eiringhausen werden schwer beschädigt. Einwohner der Bredde-, Lenne- und Heinrichstraße in Eiringhausen müssen ihre Häuser räumen.

23.o3. – JABOS werfen zwei Bomben im Raum Eiringhausen – Waldbrand – Feuerwehr wird alarmiert.

24.o3. – JABOS überfliegen den ganzen Tag Plettenberger Stadtgebiet, nachts dreimal Vollalarm.

25.o3. – Nach 2o Uhr fallen zwei Bomben auf den „GRABEN“ (Eiringhausen) – Das Haus der Fam. Schürfers wird getroffen. In anderen Häusern entstehen schwere Schäden, insbes. Fensterscheiben.

Um Mitternacht – Angriff auf einen im Bahnhof (Eiringhausen) stehenden Personenzug. Eine Bombe tötete 11 (elf!) Personen. 6o Personen werden schwer verletzt.

26.o3. – Im Radio war an diesem Tag zu hören: „Ruhrgebiet und Sauerland sind eingekesselt!‘

28.o3. – Von 10 bis 12 Uhr Fliegerangriffe mit Bombenabwürfen (Tiefflieger) – Bomben fallen auf die Groll-Silbergstraße, auf die Siedlung Eschen und auf den Schulhof der Jüttenschule (Eiringhausen). Dächer werden zertrümmert, Decken stürzen ein. Erstmalig fielen auch Brandkanister.

Radio meldet: Feindliche Panzer in Weidenau (Siegerland), Siegen, Brilon, Willingen, Korbach

31.03. – Morgens 7 Uhr – Bei der Trauerfeier zur Beerdigung der alten Frau Heitmann wird Vollalarm gemeldet. Beerdigung wird abgebrochen. – Um 8 Uhr beerdigt der kath. Pfarrer Busche (Pfarrvikar) auf dem evangel. Friedhof die 11 Opfer des Eisenbahnangriffs unter Fliegergefahr.

April 1945

Ostersonntag – 9 Uhr Fliegeralarm (Vollalarm)

Ostermontag – den o2.o4. deutsche Truppen kommen aus Richtung Siegen

o3.o4. – Trotz schlechter Sicht/Regenwetter erfolgen Tiefflieger Angriffe mit Beschuss – Bombenabwürfe auf das Eisenbahngelände in P1.-Eiringhausen vor dem Lennetaler Hammerwerk auf der Gruttmecke (Lennetal)

o4.o4. – Ganztägig Aufklärungsflüge über dem Stadtgebiet o6./o7. o4.- Kanonendonner erstmalig zu hören

09.04. – Fast jede Stunde erscheinen JABOS über dem Stadtgebiet.

12.04. – Letzter Bombenabwurf im Ort Pl.-Eiringhausen. Meisters Haus im Ortsteil Blemke wird getroffen und total zerstört. Im Keller 8 Tote

Am 13.o4.1945 – Artilleriebeschuss auf Plettenberg.- nachmittags rücken amerikanische Panzer aus Richtung Pl.-Leinschede (Lennetal) in Pl.-Eiringhausen ein. An der Reichsstraße (Pl.-Eiringhausen) wurden Häuser, hinter welche deutsche Soldaten geflüchtet waren, beschossen. So wäre euch die kath. Kirche in Pl.-Eiringhausen dem Beschuss zum Opfer gefallen, wenn nicht Herr Pfarrvikar Pusche den Luftschutzkeller verlassen hätte, um den Amerikanern entgegenzugehen.

 Plettenberg lag seinerzeit in der Luftangriffsachse Ruhrgebiet – Talsperren des Sauerlandes (Möhne/Sorpe) – Kassel (Eder-Talsperre).

Luftschutzapotheke in einem heute noch vorhandenem Bunker in Plettenberg

  Offensichtlich orientierten sich amerikanische Flugzeuge zunächst an der Ruhr-Sieg-Strecke und griffen insbes. auf ihrem Rückflug von Kassel aus kommend die gen. Eisenbahnlinie oftmals nur deshalb an, weil sie ihre Bombenlasten in ihrem eigentlichen Zielgebiet nicht effektiv genug einsetzen konnten. (Text M.Zimmer)

8,8 cm-Flak

Zur Flugabwehr standen mehrere Flak-Geschütze im Stadtgebiet und der näheren Umgebung, wie auch in den Nachbarstädten, in Stellung. Deren Hauptaufgabe war den „Feind“ am gezielten Bombenwurf, wie zum Beispiel auf Industrieanlagen und Bahnhöfe, zu hindern. Gegen Ende des Krieges wurden in großem Umfang zur Bedienung der FlaK ältere Jugendliche eingesetzt, die sogenannten Flakhelfer. Im Dezember 1942 standen hier für beispielsweise 68.522 Schüler zur Verfügung. Insgesamt wirkten über 200.000 Schüler und Lehrlinge im Flakdienst mit.(Text:Wikipedia)

 

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